Social Trading: Plattformen, Vergleich, Erfahrungen mit Brokern & Tipps

Was ist Social Trading?

Social Trading beschreibt das Handeln mit Aktien, Forex, CFDs, ETCs oder ETFs innerhalb einer Community. Es wird unterschieden zwischen Signalgeber und Follower. Signalgeber stellen auf einer Social Trading Plattform ihr Knowhow in Form von Musterdepots zur Verfügung. Die Follower – zumeist Anfänger oder Hobby-Trader – haben die Möglichkeit, dieses Depot eins zu eins zu übernehmen oder ihr eigenes Portfolio anhand dieser Strategie aufzubauen.

Für jeden Follower bekommt der Signalgeber eine Provision. Der Follower kann wiederum sein eigenes Knowhow steigern und sich innerhalb der Community oder mit den bereitgestellten Informationsmaterialien wie Schulungen oder Lern-Videos weiterbilden. Vereinfacht ausgedrückt ist Social Trading ein Zusammenschluss von Börsenhandel und sozialer Netzwerke.

Plattformen für Social Trading

Bisher ist das Angebot an Social Trading Plattformen noch recht übersichtlich. Dennoch haben sich bereits einige Big Player in diesem Bereich etabliert.

Etoro: Etoro zählt zu den beliebtesten Plattformen für Social Trading. Weltweit wird Etoro von über zwölf Millionen Menschen genutzt. Über die Plattform können Sie CFDs, Kryptos und Aktien handeln. Etoro ist ein eingetragener Broker mit Sitz in Zypern.

Wikifolio: Auf Wikifolio können erfolgreiche Trader ihre Handelsstrategien als Musterportfolio veröffentlichen. Diese werden von Wikifolio mit einem entsprechenden Zertifikat versehen. Die Follower können sich dann ein Portfolio aussuchen und diesem nacheifern. Wikifolio tritt hier nur als Art Anlageberater auf. Das Depot müssen Follower bei Ihrer Hausbank oder einem Online-Broker führen.

Zulutrade: Dieser Social-Trading-Anbieter hat sich auf den Handel mit Währungen (Forex) spezialisiert. Top-Trader können ihr Depot mit der Zulutrade-Plattform verbinden und so möglichen Followern zur Verfügung stellen.

Naga Trader: Bei Naga Trader können Follower sich mit anderen austauschen und den Depots von Tradern nacheifern. Gehandelt wird auf der Plattform mit Währungen, echten Aktien, Indizes, CFD, Kryptowährungen und Commodities. Naga Trader ist über Cysec lizenziert und richtet sich nach den Mifid-Richtlinien der EU.

Social Trading: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Für das Handelskonto, also das Depot, fallen in der Regel keine Kosten an. Gebühren werden erst berechnet, wenn Sie eine Order setzen. Oft stehen Demokonten zur Verfügung, an denen Sie mit virtuellem Geld das Traden üben können. Diese Demokonten können kostenlos genutzt werden.

Vorteile von Social Trading

• Social Trading Plattformen sind für unerfahrene Anleger und Einsteiger geeignet.
• Die Anfangsverluste lassen sich mithilfe von Demokonten und dem Nacheifern von Musterportfolios reduzieren.
• Follower sammeln nebenbei Erfahrungen im Börsenhandel und können sich mit der Community austauschen.
• Große Fülle an Informationsmaterial zum Thema Trading, darunter Videos, Webinare oder eKurse.
• Signalgeber profitieren von attraktiven Bonuszahlungen.
• Social Trading Plattformen können in der Regel kostenlos genutzt werden.
• Social Trading Plattformen bieten eine hohe Transparenz, da der Signalgeber jeden einzelnen Schritt und jede Transaktion nachvollziehbar darstellen muss.

Das sind die Nachteile beim Social Trading

• Der Trading-Erfolg ist abhängig von den Qualitäten und dem Knowhow des Signalgebers. Somit sind auch Verluste beim Social Trading möglich.
• Der Signalgeber bleibt ein anonymer Tippgeber, über den es keine weiteren Informationen gibt – bis auf die Statistiken zu seinem Portfolio.
• Der Erfahrungsaustausch in der Community wird oft im Fachjargon geführt, was vor allem für Trader-Neulinge zu Unverständnis führen kann.

Darauf sollten Sie beim Social Trading achten

• Achten Sie bei der Auswahl der Social Trading Plattform auf eine transparente Gebührenstruktur. Sie sollten zu jeder Zeit wissen, welche Gebühren für Follower und Signalgeber in welcher Situation anfallen.
• Eine gute Plattform sollte echte Musterdepots bereitstellen, in denen Signalgeber ihre Performance mit echten Handelskonten realisiert haben. Werden ausschließlich Demokonten als Muster-Portfolios präsentiert, sollten Sie Vorsicht walten lassen.
• Informieren Sie sich über die Regulierung und Einlagensicherung der Plattform. Diese richten sich nach dem Standort. Liegt dieser in Europa, richtet sich die Plattform in der Regel nach den Mifid-Richtlinien der EU.
• Analysieren Sie in Ruhe die Musterdepots der Signalgeber. Beobachten Sie sein Trading eine Weile und schauen Sie, wie riskant er agiert und ob er auf langfristige Strategien setzt.
• Sammeln Sie Erfahrungen in der Community und nutzen Sie das Informations-Angebot der Plattformen, um sich in das Trading-Thema einzuarbeiten.